Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Gastronomie und Hotellerie
Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren viele Wirtschaftssektoren vor erhebliche Herausforderungen gestellt, besonders betroffen waren jedoch die Gastronomie und Hotellerie. Diese Branchen mussten mit vielen staatlichen Maßnahmen wie Schließungen, Einschränkungen und notwendigen Hygienekonzepten kämpfen, um ihre Betriebe am Leben zu erhalten.
Gleichzeitig bot der Staat finanzielle Hilfen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern. Doch auch wenn diese Fördermittel eine wichtige Unterstützung waren, führen sie in vielen Fällen zu Rückforderungen, die für Gastronomen und Hoteliers zur finanziellen Belastung werden können.
Warum sind Gastronomen und Hoteliers besonders häufig von Rückforderungen betroffen?
Die Gastronomie und Hotellerie gehörten zu den ersten und stärksten betroffenen Branchen während der Corona-Pandemie. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie führten zu beinahe flächendeckenden Betriebsschließungen, die eine grundlegende Veränderung der Geschäftsbedingungen zur Folge hatten.
Während andere Branchen zum Teil auf Homeoffice ausweichen konnten, war dies für Gastronomen und Hoteliers nicht möglich. Ein Restaurantbetrieb oder Hotelbetrieb ohne Gäste war schlichtweg nicht umsetzbar.
Hohe Anzahl an Fördermittelanträgen
Als Reaktion auf die Schließungen und Einschränkungen griffen viele Gastronomen und Hoteliers auf staatliche Fördermittel zurück, um ihre Existenz zu sichern. Laut einer Statistik der IHK Oberbayern beantragten rund 98% der Gastronomiebetriebe zumindest einmal eine Form von staatlicher Unterstützung.
Die hohe Anzahl an Fördermittelanträgen hat dazu geführt, dass Gastronomen und Hoteliers stärker in den Fokus der Bewilligungsstellen gerückt sind, was zu einer höheren Wahrscheinlichkeit von Rückforderungen führt. Je mehr Anträge gestellt werden, desto mehr Prüfungen und mögliche Rückforderungen sind natürlich auch zu erwarten.
Der Fokus auf eine große Anzahl von Betrieben
Zudem ist die Gastronomiebranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen sehr breit gefächert. Die Vielzahl an unterschiedlichen Gastronomiebetrieben, vom kleinen Café bis zum großen Hotel, führt zu einer besonders hohen Zahl von Antragstellern.
Diese große Zahl an Anträgen und die damit verbundene Komplexität bei der Prüfung sind ein weiterer Grund, warum Rückforderungen in der Gastronomie und Hotellerie häufiger vorkommen. Das erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Fehlern bei der Antragstellung, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von Nachprüfungen und fehlerhaften Rückforderungen seitens der Behörden.
Die häufigsten Gründe für Rückforderungen in der Gastronomie und Hotellerie
Es gibt mehrere Gründe, warum Gastronomen und Hoteliers häufig von Rückforderungen betroffen sind. Einige der zentralen Streitpunkte sind:
Der “Familienverbund”
Ein häufiger Streitpunkt betrifft den sogenannten „Familienverbund“. In vielen Gastronomiebetrieben arbeiten Familienmitglieder gemeinsam und führen verschiedene Unternehmen oder Teilbereiche des Geschäfts. Doch es stellt sich oft die Frage, ob diese verschiedenen Betriebsstätten als ein einziges Unternehmen angesehen werden. Hier kommt es regelmäßig zu Unklarheiten, die in Rückforderungen münden können.
Vermietung von Immobilien
Ein weiterer Punkt ist die Vermietung von Immobilien im Familienverbund. In vielen Fällen kaufen Gastronomen das Gebäude, in dem ihr Restaurant oder Hotel betrieben wird, und verpachten es später an sich selbst oder an andere Familienmitglieder. Hier kommt es oft zu Streitigkeiten über die Förderung der Mietkosten – die Bewilligungsstellen gehen pauschal davon aus, dass diese im Familienverbund nicht anzuerkennen seien.
Das Außerhausgeschäft
Zu den häufigsten Streitfragen gehört auch das Thema „Außerhausgeschäft“. Zu Beginn der Pandemie hieß es in den Fördermittelrichtlinien, dass Umsätze aus dem Außerhausgeschäft, wie beispielsweise Takeaway und Lieferdienste, nicht in die Berechnung der Fördermittel einfließen würden. Doch in der Praxis kam es immer wieder zu Problemen und Unklarheiten darüber, inwieweit diese Einnahmen tatsächlich berücksichtigt werden müssen.
Manchmal war die Grenze nicht eindeutig definiert, ab welchem Umsatzanteil das Außerhausgeschäft doch als relevant für die Fördermittelberechnung anzusehen war. Dies führte in vielen Fällen dazu, dass Gastronomen fälschlicherweise eine zu hohe Förderung beantragten und später mit Rückforderungen konfrontiert wurden.
Fehlerhafte Antragstellung und fehlende Dokumentation
Ein weiterer häufiger Grund für Rückforderungen ist eine fehlerhafte Antragstellung oder unzureichende Dokumentation der eingereichten Daten. Gerade bei komplexen Fördermitteln und Subventionen können kleine Fehler oder ungenaue Angaben dazu führen, dass ein Antrag nicht korrekt bearbeitet wird. Hier ist eine präzise Dokumentation aller relevanten Informationen und eine sorgfältige Prüfung der Antragsformulare unerlässlich.
Was können Gastronomen und Hoteliers tun, um Rückforderungen zu vermeiden?
Um Rückforderungen zu vermeiden, gibt es einige wichtige Schritte, die Gastronomen und Hoteliers ergreifen sollten. Eine gründliche Vorbereitung und rechtzeitige Unterstützung durch Experten sind entscheidend, um Fehler zu vermeiden.
Rechtzeitig professionelle Hilfe einholen
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist, bei Unsicherheiten frühzeitig rechtlichen oder steuerlichen Rat einzuholen. Steuerberater oder Anwälte, die auf Steuerrecht und Fördermittel spezialisiert sind, können dabei helfen, Anträge korrekt auszufüllen und Unklarheiten bei der Antragstellung zu vermeiden.
Gerade bei komplexen Themen wie dem Familienverbund oder der Vermietung von Immobilien können diese Experten wichtige Hilfestellung leisten und so das Risiko von Rückforderungen verringern.
Sorgfältige Dokumentation
Ein weiterer entscheidender Punkt ist eine gründliche Dokumentation. Alle relevanten Geschäftsunterlagen sollten sorgfältig aufbewahrt werden, insbesondere bei Einnahmen aus dem Außerhausgeschäft oder der Vermietung von Immobilien. Dies hilft, im Fall einer Überprüfung schnell und nachvollziehbar alle benötigten Informationen bereitzustellen.
Klare Kommunikation mit den Behörden
Wenn Unklarheiten oder Probleme mit den Behörden auftreten, ist eine transparente Kommunikation entscheidend. Wenn Gastronomen und Hoteliers in der Lage sind, alle relevanten Informationen korrekt darzulegen und mögliche Missverständnisse auszuräumen, können Rückforderungen oft vermieden oder zumindest gemildert werden.
Fazit: Die richtige Vorgehensweise zur Vermeidung von Rückforderungen
Die Rückforderungen von Fördermitteln stellen für viele Gastronomen und Hoteliers eine große Herausforderung dar. Die hohe Zahl an Anträgen, die Komplexität der Förderbedingungen und typische Streitfragen wie der Familienverbund oder das Außerhausgeschäft führen zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Rückforderungen.
Dennoch können diese durch sorgfältige Antragstellung, gründliche Dokumentation und rechtzeitige professionelle Hilfe vermieden oder zumindest reduziert werden. Gastronomen und Hoteliers sollten sich nicht scheuen, bei Unsicherheiten Experten hinzuzuziehen, um unangenehme finanzielle Rückforderungen zu verhindern und ihre Betriebe erfolgreich durch die schwierigen Zeiten zu navigieren.
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